Klimaschutz war einmal das große gemeinsame Ziel. Doch viele, die sich lange engagiert haben, fühlen heute nur noch: Erschöpfung. Wut. Resignation. Was ist passiert – und wie kommen wir da wieder raus?
Klimaschutz braucht Energie – aber viele haben keine mehr.
Immer mehr junge Menschen wenden sich frustriert ab – von der Politik, von NGOs, sogar von ihren eigenen Idealen. Zu oft wurden Versprechen gebrochen, Maßnahmen verordnet, die mehr kosten als bringen, und Debatten geführt, die nichts verändern. Statt echter Veränderung erleben viele ein Spiel mit Symbolen. Und das hinterlässt Spuren. Wer sich für das Klima starkmacht, wird heute nicht mehr bewundert, sondern oft belächelt oder beschimpft.
Niemand folgt einer Bewegung, die nur Verlust verspricht.
Klimaschutz ist zum Synonym für Verzicht geworden: kein Auto, kein Fleisch, kein Flug. Doch statt positiver Zukunftsbilder dominiert eine Rhetorik der Verbote. Genau das schreckt ab – gerade jene, die etwas bewegen wollen. Die Transformation wird nicht funktionieren, wenn sie als moralischer Zeigefinger daherkommt. Wir brauchen endlich eine neue Erzählung: Klimaschutz als Fortschritt. Nicht als Buße.
Wenn grüne Politik ihre Mehrheit verliert, ist niemandem geholfen.
Die Akzeptanz für Klimapolitik sinkt – quer durch Europa. Protestparteien gewinnen an Boden, weil sie einfache Antworten liefern und mit den Ängsten der Menschen spielen. Doch sie füllen nur das Vakuum, das entsteht, wenn Klimapolitik abgehoben, teuer und unverständlich wirkt. Dabei gäbe es längst praktikable Lösungen – aber sie müssen verständlich kommuniziert und fair umgesetzt werden.
Klimaschutz ist Teil ihrer Identität – aber auch ein Risiko.
Wer heute gründet, will meist mehr als Gewinn. Viele junge Unternehmer wollen Impact – ökologisch, sozial, sinnstiftend. Doch die Realität bremst oft aus: hohe Auflagen, wachsende Bürokratie, mangelnde Unterstützung. Wer nachhaltig produzieren will, zahlt oft mehr – während große Player mit Greenwashing durchkommen. Das sorgt für Frust. Dabei sind es genau diese Gründer, die Europas Wandel ermöglichen könnten.
Nicht reden. Lösen.
Wir brauchen nicht noch mehr Appelle – sondern pragmatische Lösungen. Grüner Wandel gelingt nur, wenn Technologie, Unternehmergeist und gesellschaftlicher Wille zusammenkommen. Das heißt auch: Förderungen dorthin, wo echte Wirkung entsteht. Innovation statt Ideologie. Und: Ehrlichkeit in der Kommunikation. Wer Menschen gewinnen will, muss sie ernst nehmen – nicht belehren.
Die Klimakrise ist zu groß, um sie nur mit Moral zu bekämpfen. Wir brauchen Mut zur Strategie, Raum für Innovation – und eine neue Sprache, die Lust auf Zukunft macht. Nicht jeder wird mitziehen. Aber viele sind bereit. Wenn man sie lässt. Und wenn man sie ernst nimmt.