Österreichische Startups haben es schwer, Venture Capital zu bekommen. Risikoscheu, Bürokratie und fehlende Anreize bremsen den Markt. Doch neue Programme, private Investor:innen und smarte Alternativen zeigen: Finanzierung ist möglich – wenn man die richtigen Wege kennt.
Wer in Österreich nach Venture Capital sucht, braucht mehr als nur eine gute Idee – er oder sie muss doppelt überzeugen.
Risikokultur: Investor:innen setzen eher auf sichere Geschäftsmodelle. Frühphasen-Startups haben es schwer, Risikokapital zu bekommen.
Bürokratie: Komplexe Strukturen und Verfahren schrecken internationale Fonds ab.
Steuerliche Anreize: Anders als etwa in UK gibt es in Österreich kaum gezielte Steuererleichterungen für Investor:innen.
Marktgröße: Österreich gilt international als kleiner Wachstumsmarkt – große Runden wandern oft ins Ausland ab.
Doch zwischen Vorsicht und Chancen liegen Welten – und wer vorbereitet ist, kann sie nutzen.
Staatliche Programme: Förderungen wie die aws Venture-Capital-Initiative, FFG-Programme oder regionale Landesförderungen bleiben zentrale Pfeiler. Zudem ist ein bundesweiter Dachfonds zur Bündelung von Kapital angekündigt, der Österreichs VC-Landschaft langfristig stärken soll.
Private Investor:innen: Laut dem Austrian Investing Report 2025 haben 165 Investor:innen rund 225 Mio. Euro Kapital für Startups, Scale-ups und KMU in Österreich bereitgestellt – ein Plus von etwa 10 % gegenüber 2024. Für 2026 erwarten Expert:innen einen weiteren Anstieg, sofern steuerliche Anreize verbessert und internationale Fonds stärker eingebunden werden.
Fokusfelder: Besonders gefragt sind GreenTech, KI, HealthTech und Cybersecurity. In diesen Segmenten steigt die Bereitschaft, auch in Österreich zu investieren.
Quelle: Austrian Investing Reports – invest.austria invest.austria
Wer Kapital sucht, sollte nicht nur das ‚Ob‘, sondern vor allem das ‚Wie‘ klären.
Businessplan mit Skalierungsstrategie: Zeige, wie dein Unternehmen international wachsen kann.
Proof of Concept: Erste Umsätze oder Kund:innen signalisieren Sicherheit.
Netzwerke: Kontakte zu Business Angels, Fonds oder internationalen Investoren sind oft entscheidend.
Storytelling & Mehrwert: Nachhaltigkeit, Technologie und Impact sind Schlagworte, die Investoren hören wollen.
Und manchmal ist die beste Strategie nicht der eine große Wurf, sondern der richtige Mix.
Förderprogramme & Zuschüsse: Von FFG bis aws – nicht rückzahlbare Mittel senken das Risiko.
Crowdinvesting: Plattformen wie Conda oder Green Rocket öffnen den Markt für viele kleine Investor:innen.
Bankdarlehen & Beteiligungskapital: Spezielle Startup-Finanzierungen von Banken oder öffentlichen Stellen.
Bootstrapping: Mit Eigenmitteln und frühen Umsätzen nachhaltig wachsen.
Hybridlösungen: Kombination aus Zuschüssen, Fremdkapital und privaten Investor:innen kann oft stabiler sein als reines VC.
Österreich wird in absehbarer Zeit kein VC-Paradies werden. Aber: Wer die Spielregeln kennt, seine Strategie klar ausrichtet und neben Venture Capital auch andere Finanzierungspfade prüft, kann dennoch erfolgreich wachsen. Es geht nicht um das Entweder-oder – sondern um ein intelligentes Sowohl-als-auch.
Welche Finanzierung passt zu deinem Unternehmen? Wir zeigen dir, wie du Förderungen, Kapital und Investor:innen strategisch kombinieren kannst.