Drei große Säulen bilden das Fundament des Regierungsprogramms: Steuerliche Entlastung, Abbau von Bürokratie und Förderung von Wachstum. Für KMU und Startups bedeutet dies vor allem vereinfachte Gründungsprozesse, steuerliche Anreize für Investitionen sowie ein neues „Fund of Funds“-Modell zur Finanzierung von Innovationen. Allerdings benötigen derartige Maßnahmen Zeit – und eine Dreierkoalition mit verschiedenen Interessen könnte die Umsetzung erschweren.
💡 „Arbeiten soll sich lohnen – aber wie viel bleibt am Ende wirklich übrig?“
Mehr Spielraum für die, die anpacken. Das Regierungsprogramm will Mehrleistung und Unternehmertum belohnen. Konkret heißt das:
Bessere steuerliche Begünstigung von Überstunden
Erhöhte steuerfreie Mitarbeiterprämie (bis 1.000 € in 2025/26)
Anhebung der Pauschalierungsgrenzen für Selbstständige auf 420.000 € Umsatz bis 2026
Senkung der Lohnnebenkosten bis 2027 in Stufen
Erhöhung des Gewinnfreibetrags ab 2027 auf 15 % bis 50.000 €
Das sind spürbare Entlastungen – doch unklar bleibt, wie die Gegenfinanzierung aussieht. Werden andere Steuern erhöht oder Förderungen gestrichen?
Wenn weniger Bürokratie die Lösung ist – warum dauert die Umsetzung dann so lange?
Weniger Papierkrieg, mehr Unternehmertum.
Ein starker Fokus liegt auf der Vereinfachung von Verwaltungsprozessen, um Österreichs Unternehmen schneller und effizienter zu machen:
Digitale Firmengründungen in nur fünf Werktagen (Zielsetzung, Umsetzung fraglich)
Abschaffung der Belegerteilungspflicht bis 35 €
One-Stop-Shop für Unternehmensdaten – einmalige Einmeldung statt mehrfacher Bürokratie
Veräußerungsfreibetrag bei Betriebsübergaben steigt 2026 von 7.300 € auf 45.000 €
Der Bürokratieabbau ist überfällig, doch bleibt abzuwarten, ob die Umsetzung tatsächlich rasch erfolgt oder in politischer Abstimmung hängen bleibt.
🚀 Mehr Kapital für Startups – oder doch nur für wenige Auserwählte?
Mehr Kapital für Innovation – aber woher?
Startups sollen leichteren Zugang zu Kapital bekommen – über ein neues „Fund of Funds“-Modell sowie steuerliche Vorteile für Investitionen in immaterielle Werte. Die wichtigsten Punkte:
„Fund of Funds“-Modell zur Förderung von Startup-Investitionen
Signifikant beschleunigte Gründungen mit digitaler Abwicklung
Start-Up-Förderung durch Einführung eines Aktivierungswahlrechts bei selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten
Das klingt vielversprechend – doch entscheidend wird sein, wer wirklich Zugang zu diesen Mitteln bekommt und welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen.
Fachkräfte gesucht – aber was tun, wenn sie nicht kommen?
Österreichs Wirtschaft im internationalen Vergleich stärken.
Mit gezielten Maßnahmen soll der Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähiger werden:
Mehr Geld für digitale Lehre & Fachkräfteförderung
Erleichterung des Zugangs für internationale Fachkräfte (RWR-Karte, höhere Saisonkontingente)
Stärkere Fokussierung auf europäische Produkte in der Fördervergabe („Europe First“-Strategie)
Ein guter Ansatz – doch ohne schnelle Umsetzung droht Österreich im internationalen Wettbewerb weiter zurückzufallen.
⏳ Gute Ideen bringen nichts, wenn sie im politischen Chaos versanden. Es braucht wieder Planungs- und Rechtssicherheit für österreichische Unternehmen.
Das Regierungsprogramm 2025 setzt ambitionierte Ziele – doch in vielen Bereichen fehlt eine klare Roadmap zur Umsetzung. Während steuerliche Anreize und Bürokratieabbau wichtige Hebel für KMU und Startups sein können, bleibt die Frage: Wann und wie kommen die Maßnahmen tatsächlich bei den Unternehmen an?
In einer Dreierkoalition mit teils gegensätzlichen Interessen wird es nicht einfach sein, Reformen schnell und effizient umzusetzen. Doch Österreich braucht echte Veränderungen – und jeder Tag zählt. Wir geben der Regierung einen Vertrauensvorschuss, beobachten die Entwicklungen genau und halten euch auf dem Laufenden.